Gesteinseigenschaften und salzbedingtes Verwitterungsverhalten maltesischer Globigerinen Kalksteine

Abstract

Im mediterranen Raum treten verbreitet erdgeschichtlich junge „Weich- Kalksteine“ auf, die vielfach als Naturwerkstein Verwendung finden. Ein besonderes Beispiel dafür ist die im Mittelmeer gelegene maltesische Inselgruppe. Über die gesamte Siedlungsgeschichte der Inseln wurde für den Gebäudebau der vor Ort vorkommende so genannte Globigerinen Kalkstein verwendet. Davon zeugen heute noch die vor etwa 6000 Jahren errichteten prähistorischen Tempel. Zwischen 1530 und 1798 wurde die Insel Malta unter dem Johanniterorden zum Schutz gegen das vordringende Osmanische Reich zu einer Festung mit zahlreichen Wehranlagen ausgebaut. Aus dieser Zeit stammen auch zahlreiche imposante Kirchen und Regierungsgebäude, die ebenso vollständig aus den heimischen Kalksteinen erbaut wurden (Abb. 1). Das Zentrum der Hauptstadt Valletta ist unlängst von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Aber auch heute ist der Naturstein noch sehr begehrt. Das belegen eine Vielzahl daraus errichteter moderner Gebäude (Abb. 2), sowie zahlreiche aktive Steinbrüche, in denen der Baustoff noch immer gewonnen wird (Abb. 3).