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Title: Politische Philologie : Zum Thema Migration in Forschung und Lehre
Other Titles: Jahrbuch für Internationale Germanistik: Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive
Authors: Schödel, Kathrin
Keywords: German philology -- Political aspects
German literature -- History and criticism -- Congresses
Comparative literature -- Congresses
Emigration and immigration -- Case studies
Issue Date: 2022
Publisher: Peter Lang International Academic Publishers
Citation: Schödel, K. (2022). Politische Philologie : Zum Thema Migration in Forschung und Lehre. In L. Auteri, N. Barrale, A. Di Bella, S. Hoffmann (Eds.), Jahrbuch für Internationale Germanistik: Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive (pp. 539-550). Bern: Peter Lang International Academic Publishers
Abstract: Bezüglich des Themas Migration stehen in der Germanistik häufig kulturelle Fragen im Vordergrund, vor allem in der Literaturwissenschaft. Literarische Texte über Migration werden meist unter dem Gesichtspunkt der Inter- oder Transkulturalität betrachtet (vgl. Blioumi 2021). Der Kultur-Begriff wird dabei, besonders unter dem Stichwort transkulturell, kritisch reflektiert (vgl. Ezli et al. 2009). So rückt die Problematik eines Blicks auf migrantische – bzw. als solche wahrgenommene, migrantisierte – Menschen, der diese zu Repräsentant*innen einer als ‚anderer‘ markierten Kultur macht, in den Fokus. Der Bezug auf Kultur wird dadurch als ein Instrument des Othering identifiziert und in seiner Verbindung zu essentialistischen, ethnisierenden und damit nationalistischen und rassistischen Tendenzen kritisiert. Dass kulturelle Fragen auf diese Weise eng mit politischen verknüpft sind, hebt auch der neuere Ansatz der Transnationalität hervor und akzentuiert Verbindungen zu sozialen und ökonomischen Kontexten (vgl. Hausbacher 2019: 190). Generell ist für die genannten Herangehensweisen ein Blick auf die „permanente Transgression von nationalen, ethnischen und kulturellen Grenzen“ (Hausbacher 2019: 190) charakteristisch. Diese wichtige Betonung von Grenzüberschreitungen in mehrfacher Hinsicht, von Hybridität und dialogischem Austausch, wie auch Dekonstruktionen, etwa der Vorstellung verschiedener, voneinander abgrenzbarer und eindeutig zugeordneter Kulturen, kann allerdings andere politische Dimensionen von Migration in den Hintergrund drängen. Mehr als von wörtlicher und metaphorischer Mobilität und kultureller Begegnung ist Migration für viele zunächst von der Verhinderung von Grenzüberschreitungen gekennzeichnet, schon in dem ganz konkreten Sinn, dass Migration mit drastischen, oft fatalen Konsequenzen eingeschränkt und illegalisiert wird.
URI: https://www.um.edu.mt/library/oar/handle/123456789/105666
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