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Title: April oder Mai? Beckett deutsch
Other Titles: Halbe Sachen. Wolfenbüttler Übersetzergespräche IV-VI. Erlanger Übersetzerwerkstatt I-II
Authors: Schödel, Kathrin
Keywords: Beckett, Samuel, 1906-1989 -- Appreciation
Germany -- Intellectual life -- 20th century
Issue Date: 2006
Publisher: Bundesakademie für kulturelle Bildung
Citation: Schödel, K. (2006). April oder Mai? Beckett deutsch. In O. Kutzmutz & A. La Salvia (Eds.), Halbe Sachen. Wolfenbüttler Übersetzergespräche IV-VI. Erlanger Übersetzerwerkstatt I-II (pp. 374-385). Wolfenbüttel: Bundesakademie für kulturelle Bildung.
Abstract: In der Erzählung DANTE AND THE LOBSTER aus der Samm ung MORE PRICKS THAN KICKS (1934) beschreibt Beckett die Zimmer einer Sprachenschule, die der Protagonist Belacqua besucht. Nachdem die Lage von “French room” angegeben wurde, heißt es: “God knows where the German room was. Who cared about the German room anyway?” Dennoch ist das metaphorische “deutsche Zimmer”, verstanden als der Ort, an dem Beckett mit der deutschen Sprache in Kontakt tritt, nicht so leicht abgetan. Schon in jungen Jahren lernte Beckett weitgehend autodidaktisch Deutsch, er interessierte sich früh für deutschsprachige Literatur und Philosophie. Seine enge Zusammenarbeit mit seinen deutschen Übersetzern Elmar und Erika Tophoven wird immer wieder hervorgehoben. Und selbst das scheinbare Desinteresse des Protagonisten von MORE PRICKS THAN KICKS am “deutschen Zimmer” wirkt wenig überzeugend: Wenn er auch, wie Beckett, keinen deutschen Sprachunterricht nimmt, so hat Belacqua doch, jedenfalls in einer anderen Erzählung, eine deutsche Freund in, die mit ihm zum Teil auf Deutsch kommuniziert eine Parallele zu Becketts Kontakt zu seiner Kusine Peggy Sinclair, die in Deutschland lebte. Auch der Essay DANTE ... BRUNO. VICO … JOYCE (1929), eine frühe Würdigung von FINNEGANS WAKE, verrät deutlich Becketts lnteresse an der deutschen Sprache. In Anlehnung an Vico entwickelt er die Vorstellung einer poetischen Ursprache, in der Form und Bedeutung der Wörter noch konkret zusammenhingen. Das Englische habe sich am weitesten von dieser poetischen Sprache entfernt, es sei “zu Tode abstrahiert”. Als Gegensatz nennt Beckett die deutsche Sprache und erklärt, am Beispiel des Wortes “Zweifel”, wie die Gestalt des Wortes ein “Gefühl des Zögerns, der Notwendigkeit der Wahl, oder das einer statischen Unentschlossenheit” vermittle. Das englische "doubt" sei im Vergleich dazu viel abstrakter.
URI: https://www.um.edu.mt/library/oar/handle/123456789/92554
ISBN: 9783929622249
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